Uwe Gehring
Michael Zerbst
Der erste Tag im Leben des Vereins ist der 14. Oktober 1986. Den gesamten Sommer über arbeiten die Gründungsmitglieder auf diesen Tag hin. Acht junge Leute, die mit viel Idealismus, sozialem Engagement und einer Fülle guter Ideen gegen die Benachteiligung alter, kranker, behinderter und sozial benachteiligter Menschen eintreten wollen. Die Acht sind: Gabo Borgstedt, Uwe Gehring, Bernd Heckersdorf, Ira Herdmann, Ralf Milsmann, Kai-Uwe Paul, Heide Thomas und Michael Zerbst. Mit dem Eintrag in das Vereinsregister wird auch die Gemeinnützigkeit anerkannt. Die ersten Räume findet der Lebensbaum in der Oststraße. Im Dezember liegt zum Tag der offenen Tür die erste Broschüre auf dem Tisch, und zahlreiche Fördermitglieder können geworben werden.
"Gründerväter" des Lebensbaums sind Uwe Gehring und Michael Zerbst.
Renate Franke im Einsatz
Ansgar Philipp
Der erste Lebensbaumbulli
Im Januar 1987 beginnt die ambulante Pflege vor allem im Bereich Bielefeld. Der Stundensatz liegt damals bei 15 D-Mark. 1987 wird der Lebensbaum Mitglied bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und in der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) für Alten- und Behinderteninitiativen NRW. Uwe Gehring wird im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme angestellt. Elf weitere Mitarbeitende werden beschäftigt. Die Nachfrage nach einem ganzheitlichen Angebot ist sehr groß, daher bieten wir bedarfsorientierte Besuche an.Teilweise bleiben wir auch mehrere Stunden, um alle Hilfestellungen zu geben, die gewünscht sind. Schon nach kurzer Zeit betreuen wir 20 Klientinnen und Klienten. Der "Baum" wächst und gedeiht.
Zitat von Ansgar 25 Jahre später: "Ich bereue nichts. Es war eine aufregende und im Wortsinn eine lehrreiche Zeit, in der ich nicht nur Einblicke in diesen Arbeitsbereich erlangt habe, sondern auch in nächtelangen Gesprächen mit einigen Mitarbeiter_innen, allen vorweg Michael Zerbst, eine Menge über Gesellschaft, Werte und soziale Systeme diskutiert und auch gelernt habe. Vor allem, dass man eine Menge erreichen kann, wenn man handelt statt nur zu reden. Offensichtlich hat mich diese Zeit so geprägt, dass ich trotz eines erfolgreichen Biologiestudiums dem sozialen Bereich treu geblieben bin und heute in der Sozialpädagogischen Familienhilfe arbeite".
Die Stadt Werther unterstützt uns bei der Anschaffung unseres ersten KFZ, in dem auch Menschen mitfahren können, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Dass der Bulli gelb ist, ist ein Zufall. Danach haben unsere Autos viele Jahre unterschiedliche Farben. Es kommt immer darauf an, dass sie günstig sind. Erst 1995, als wir Neuwagen kaufen können, wird die Farbe gelb zu unserem Markenzeichen. Leider teilt der Kfz-Markt nicht unsere Begeisterung für diese freundliche Farbe. Gelbe Autos sind nicht mehr zu bekommen. 2021 bestellen wir schweren Herzens graue Wagen, die großflächig gelb beklebt werden.
Sybille Florschütz
Der Bedarf an den vom Lebensbaum angebotenen Leistungen ist riesig, trotzdem wird die Anerkennung als Sozialstation und die Aufnahme in den Rahmenvertrag der Krankenkassen vom Kreis Gütersloh und der AOK abgelehnt. Aber die Zufriedenheit unserer Klientinnen und Klienten bestätigt uns die Bedeutung unserer Arbeit. Wir geben nicht auf!
zum Lebensbaum und wird noch im selben Jahr Pflegedienstleitung. Im Krankenhaus entsprechen die Arbeitsabläufe überhaupt nicht mehr ihren Vorstellungen von einer ganzheitlichen Pflege und Betreuung, deshalb arbeitet sie schon einige Jahre nicht mehr pflegerisch. Erst im Lebensbaum findet sie die passenden Rahmenbedingungen, um noch Jahrzehnte in der Pflege zu arbeiten.
gründet sich im Januar 1991 und wird vom Lebensbaum begleitet. In der Blumenstraße 1 in Werther werden schon länger zwei ältere Damen von uns betreut; den beiden Schwägerinnen gehört das Haus. Ende 1990 zeichnet sich ab, dass sie mehr Unterstützung brauchen, als sie finanzieren können. Eine andere Klientin von uns soll wegen ihres hohen Pflegebedarfs ins Altenheim umziehen. Wir machen die drei Damen miteinander bekannt, und so einigt man sich schnell, dass die dritte Dame einziehen kann. Dadurch können wir wesentlich mehr Hilfe leisten. Bis zum Jahresende ziehen zwei weitere Frauen ein. So ist es möglich, ein festes Team unter der Leitung von Doris Lünterbusch und Claus Nüthen in der Wohngemeinschaft rund um die Uhr einzusetzen. Für die fünf alten Damen ist das schöne, nostalgische Haus mit dem großen Garten im Ortskern von Werther optimal. Jede der Damen hat ein persönlich gestaltetes Zimmer als Rückzugsort. Die großzügige Gemeinschaftsfläche bietet dabei stets Raum für Geselligkeit.
Nach dem Tod der Schwägerinnen (1997), verkauft die Erbin das Haus in der Blumenstr.1. Die Wohngemeinschaft findet eine neue Bleibe in einem Neubau von Arno General in der Ravensberger Straße. Drei Wohnungen werden im Rohbau für die WG zusammengelegt. Es ist aber trotz des großen Entgegenkommens von Herrn General nicht optimal. Die Damen vermissen einen Garten und die Atmosphäre des alten Hauses sehr. Die Teamleitung übernehmen zu dieser Zeit Michael Hielscher, der schon seit 1991 in der WG arbeitet, und Mechthild Rode.
Meik Walkenhorst
Die Wohngemeinschaft Rotingdorf geht an den Start. Im Februar 1992 ziehen die ersten älteren und jüngere Mietenden ein. Im Sommer wohnen fünf pflegebedürftige Menschen im Erdgeschoss, und sechs jüngere in den Wohneinheiten oben in dem großen Gebäude. Vermieter ist der Verein Umbruch - Wohnen und mehr. Der Verein hat das Anwesen am 18.12.91, mit großzügiger finanzieller Unterstützung durch das Land NRW, gekauft. Die WG wird im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut und modernisiert. 2022 wohnen dort zehn ältere pflegebedürftige Menschen zusammen. Das tolle Team mit wenig Personalwechsel schafft ein gutes Klima, von dem alle profitieren. Ein zufriedenes Team pflegt auch besser, es werden keine Pläne abgearbeitet, sondern Gemeinschaft gelebt!
In den ersten Jahren gibt es einige Wechsel in der Teamleitungsposition. Meik Walkenhorst arbeitet schon seit 2001 in der WG und übernimmt 2002 die Stellvertretung, um dann 2006 Teamleiter zu werden. Jetzt ist das Team schon so lange in sehr guten Händen! Meik leitet die WG mit viel Engagement und Verständnis, wodurch dort eine entspannte, positive Atmosphäre herrscht. Darüber freuen sich das Team, die Bewohnerschaft und die Angehörigen. In der WG gibt es in den drei Jahrzehnten sehr wenig Wechsel unter den Mitarbeitenden. Bianca Mathieu arbeitet z.B. schon seit 1993 dort.
Der nagelneue Bulli
Die Arbeiterwohlfahrt kündigt im Herbst 1992 dem Lebensbaum ohne Begründung die Mitgliedschaft. Zum Glück nimmt uns der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV) einige Monate später auf. Eine Mitgliedschaft in einem Dachverband ist Voraussetzung für unsere Arbeit. Wir fühlen uns vom 1. Tag an bestens beraten und unterstützt. Mit dieser tollen Zusammenarbeit sind wir bis heute sehr zufrieden.
Zur gleichen Zeit können wir über die Aktion Sorgenkind und die Kreissparkasse einen komfortablen, neuen Mercedes-Bulli anschaffen. Über diese großartige Unterstützung freuen wir uns sehr.
Willi Günter und Angelika Wolf
Katrin Jostmeyer
Doris Poerschke
Dieses Team bietet jetzt seit 1994 Eingliederungshilfe für Menschen mit unterschiedlichsten Einschränkungen an. Zielsetzung ist ein möglichst selbstbestimmtes Leben im eigenen Haushalt.
Die erste Teamleitung ist von 1994 bis zu ihrem Renteneintritt 2016 Angelika Wolf. Gemeinsam mit Uwe Gehring baut Angelika dieses wichtige ambulante Angebot auf. In dem Team Ambulante Wohnbetreuung steht der sozialpädagogische Ansatz im Vordergrund. Pflege und Hauswirtschaft werden, wenn erforderlich, von unserem ambulanten Pflegeteam angeboten. Die Teams ergänzen ihre Leistungen, um ein optimales Ergebnis für die Zielgruppe zu ermöglichen.
Anfang 2016 übernehmen Katrin Jostmeyer und Doris Poerschke gemeinsam die Leitung dieses Teams
Die Zahl der Mitarbeitenden ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Der Bedarf ist sehr groß, und das Team leistet unglaublich gute Arbeit. Aufgabe der Ambulanten Wohnbetreuung ist es, Menschen darin zu unterstützen, ein möglichst selbstbestimmtes, selbstständiges, individuelles und eigenverantwortliches Leben führen zu können. Ziele können sein, wieder den gewünschten Platz in der Gesellschaft zu finden, Schritte aus der Isolation zu wagen, Krisen zu meistern, Krankheiten zu akzeptieren und vieles mehr.
Sybille Florschütz im Büro in der Oststr.
Michael Zerbst kündigt sein Beschäftigungsverhältnis zu Ende Februar 1995. Sybille Florschütz übernimmt zusätzlich zur Pflegedienstleitung auch die stellvertretende Geschäftsführung. Mit Uwe Gehring als Geschäftsführer, bewältigen die Beiden zusammen die schwersten Jahre in der Geschichte des Lebensbaums. Große Auseinandersetzungen mit dem Kreis Gütersloh und der AOK erfordern viel Kraft. Im August 1996 hat der Verein offene Forderungen gegenüber dem Kreis Gütersloh in Höhe von 430.000 DM. Anfang 1997 muss der Kreis nach Vermittlung durch den Petitionsausschuss des Landes NRW zahlen. Dafür beginnt im Januar 1997 der Streit mit der AOK. Sie zahlt in den WGs keine Behandlungspflege mehr. Erst im März 2000 entscheidet das Bundessozialgericht, dass die AOK die Behandlungspflegen bezahlen muss. Nur durch die großartige Unterstützung des DPWV und der Bank für Sozialwirtschaft kann der Lebensbaum diese Auseinandersetzungen überstehen.
Schwierig: Büro ohne Parkplatz
Marlies Neumann
Bianca Zessin
Der Lebensbaum eröffnet ein Büro an der Bielefelder Straße 36 in Steinhagen. Damit haben Klient_innen und Mitarbeitende eine Beratungs- und Anlaufstelle auf der "anderen Seite vom Berg". Das macht unsere Arbeit wesentlich effektiver, da der Dienstbeginn in Werther für das Team eine große zeitliche Belastung darstellt. Auch die Teamgröße führt zu Herausforderungen beim Informationsaustausch. Die vielen Autos an der Bielefelder Straße rücken das Lebensbaum-Team zwar stark in den Blick der Bevölkerung, aber ein Parkplatz fehlt uns sehr. Am Anfang teilen wir uns das Büro noch mit der SPD. Nach ein paar Jahren findet die SPD Räume in der Innenstadt, und wir können den Platz sehr gut selbst gebrauchen.
Das ambulante Team teilt sich. Das Team Werther versorgt Menschen in Werther, Borgholzhausen, Dornberg und Randgebiete von Niedersachsen. Das Team Steinhagen hat Halle, Bielefeld-Quelle und Steinhagen als Einzugsgebiet und wächst sehr schnell. Der Bedarf an ambulanter Pflege und Betreuung wird immer größer.
Marlies Neumann, die schon seit dem 1. Januar 1992 beim Lebensbaum arbeitet, übernimmt kurz nach der Teilung die Teamleitung in Steinhagen. Marlies hat großes Organisationstalent und immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Menschen. Für Marlies steht der Mensch in seiner Gesamtsituation im Mittelpunkt ihres Handelns. Damit sind Klientinnen und Klienten gemeint, aber auch Angehörige und alle Mitarbeitenden. Diesem hohen Anspruch kann Marlies mit vielen Fortbildungen, viel Erfahrung und ganz viel Offenheit immer gerecht werden.
2021 gibt Marlies die Leitung an Bianca Zessin ab. Mit ihrem Renteneintritt reduziert Marlies ihre Tätigkeit bei uns auf Qualitätsmanagement und Beratung im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung. Bianca arbeitet schon viele Jahre in diesem Team, und seit 2019 steht fest, dass sie die Teamleitung übernimmt. Marlies´ langjährige Mitarbeiterin Brigitte Breckenkamp wollte unbedingt "nur" die Stellvertretung bleiben. Bei Bianca ist das Team in guten Händen. Genau wie Marlies hat Bianca die Ausbildung zur Pflegedienstleitung abgeschlossen. Mit dieser Ausbildung hat Bianca beste Grundlagen, ein so großes Team gut zu leiten.
Beate Zerning
Sechs Frauen ziehen am 1.8.2001 in die WG am Ascheloher Weg in Steinhagen. Ingrid Werner leitet das Team vom Start bis zum 30.11.2012. Im Laufe der Jahre werden noch zwei Zimmer und ein großer Wohn-Essraum ausgebaut. Das Gästezimmer wird vergrößert und in ein fest vermietetes Zimmer umgewandelt. Aktuell gibt es neun schöne Zimmer und eine sehr großzügige Gemeinschaftsfläche. Wer jemals die idyllische Atmosphäre der Wohngemeinschaft auf dem Hof Dellbrügge genossen hat, weiß: Hier ist ein guter Platz, um in Ruhe und gut betreut alt zu werden. Es ist vor allem die Normalität, die den Alltag im schönen alten Bauernhaus bestimmt.
Am 1. Januar 2013 übernimmt Beate Zerning die Leitung dieses Teams, nachdem sie schon seit August 2010 mit einem geringen Stundenumfang in der WG gearbeitet hat. Davor war Beate viele Jahre in einem großen Pflegeheim tätig. Der Vergleich dieser beiden Betreuungsformen macht ihr die Entscheidung, ganz in die WG zu wechseln, leicht. Hier kann Beate so arbeiten, wie sie es sich für ihr eigenes Alter wünscht. Die Selbstbestimmung und der würdevolle Umgang mit den WG-Mitgliedern ist Beate ein sehr großes Anliegen. Sie hat sich schon ein Zimmer für später reserviert. Beate lebt das WG-Konzept zu 100 %.
Thomas Lindenthal
Thomas Lindenthal wird Teamleiter des Ambulanten Teams Werther. Obwohl er in sehr schwierigen Zeiten zu uns kommt (gleich sein erstes Gehalt konnte nicht pünktlich gezahlt werden), bleibt er zum großen Glück für den ganzen Verein. Schnell übernimmt er mehr Verantwortung im Lebensbaum. Am 01.12.2005 wird er Pflegedienstleitung und Sybille wird stellvertretende PDL. So kann Sybille sich mehr auf die Geschäftsführung konzentrieren. Seit dem Ausscheiden von Uwe Gehring im Jahr 2002 leiten Thomas, Michael Hielscher und Sybille gemeinsam den Lebensbaum.
Sybille Florschütz
Michael Hielscher
Im Januar 2002 übernimmt Sybille Florschütz nach sieben Jahren Stellvertretung die Geschäftsführung von Uwe Gehring. Der Verein ist in einer schwierigen finanziellen Situation. Durch viele strukturelle Veränderungen und dem Ende des Streits mit der AOK gelingt es, die Situation zu stabilisieren.
Im Mai gründet der Verein eine gemeinnützige GmbH. Inhaltlich ändert sich nichts, nur der ehrenamtliche Vorstand gibt die Haftung an die Geschäftsführung ab. Das ist bei 1,4 Mio. € Umsatz in 2002 eine wichtige Entlastung des ehrenamtlichen Vorstands.
Nach dem Ausscheiden von Uwe Gehring wird Michael Hielscher im Frühjahr 2002 Prokurist für die Lebensbaum Soziale Hilfen gGmbH. Michael arbeitet schon seit 1991 beim Lebensbaum und leitet seit 1997 das Team der WG Ravensberger Straße, und nach dem Umzug in die Haller Straße dann noch bis 2013 die WG Haus Speckmann. Michael unterstützt den Lebensbaum auch in schweren Zeiten stets mit voller Kraft. Mit viel Engagement unterstützt er Uwe und Sybille. Deshalb ist es selbstverständlich, dass Michael an Sybilles Seite ist, als Uwe die Geschäftsführung abgibt. Gemeinsam bewältigen Michael und Sybille noch viele Herausforderungen.
Am 1. Juli 2004 startet die WG von sieben Frauen und einem Mann in dem sehr schönen alten Haus mit großem Garten. Der Gemeinschaft stehen ca. 350 m² Wohnfläche zur Verfügung. Die WG hat mit Reinhard Drees - und seit dessen Tod 2016 - mit seinem Sohn Hans Drees den besten Vermieter, den man sich vorstellen kann. Im Laufe der Jahre wird von der Familie Drees immer wieder umgebaut oder neu gestaltet, um der Gruppe optimale Räumlichkeiten zu bieten. In der familiären Atmosphäre und ländlichen Umgebung fühlen sich alle sehr wohl. Bei den ersten Sonnenstrahlen ist die große Sitzecke vor dem schönen Bauernhaus ein sehr begehrtes Plätzchen. Die gute Stimmung im Haus liegt an dem intensiven Kontakt aller Beteiligten: den WG-Mitgliedern, dem Team, den Angehörigen und dem Vermieter. In Theenhausen stehen die individuellen Bedürfnisse einer jeden Person im Vordergrund.
Im Sommer 2004 bricht die Anzahl der Zivildienstleistenden ein. Wir können im gesamten Lebensbaum nur sechs junge Männer einsetzen. Im Sommer 2003 waren es noch 18. Die "Zivis" werden in allen Teams sehr vermisst, sie waren immer eine große Bereicherung für unsere Arbeit. Gerade in diesem Jahr, wo die vierte WG vom Lebensbaum betreut wird, fehlen uns die jungen Menschen besonders.
Gerd Warning
Der Käfer strahlt unsere Freude aus
Katrin Jostmeyer in der WG Rotingdorf
Ab September 2004 bietet Gerd Warning im Lebensbaum-Büro eine Schuldner_innenberatung für Menschen aus dem Altkreis Halle an. Gerd Warning hat als Bankkaufmann mit einem großen Herz für Menschen in schwierigen Lebenslagen optimale Voraussetzungen für dieses wichtige Angebot. Neben der Schuldner_innenberatung arbeitet Gerd schon seit vielen Jahren in unserer Verwaltung. Als Gerd 2012 als erster unserer Mitarbeitenden in Rente geht, wird er zum 1. Vorsitzenden des Lebensbaum e.V. gewählt und ist seitdem eine unglaublich große Unterstützung für Sybille. Alle wichtigen Entscheidungen trifft der Vorstand des Vereins in außergewöhnlicher Einigkeit mit Sybille. Dieses Ehrenamt trägt Gerd mit viel Idealismus und Engagement seit zehn Jahren auf seinen Schultern.
Nach vielen Jahren harter Auseinandersetzungen starten wir in eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der AOK. Das letzte Verfahren wegen psychiatrischer Pflege endet vor dem Landessozialgericht mit einem Vergleich. Ein großer Teil der offenen Forderungen wird beglichen. Dank der Nachzahlung und der insgesamt unglaublich guten Arbeit aller Lebensbäumler_innen haben wir nach zehn schwierigen Jahren das erste Mal wieder ein positives Jahresergebnis. Alle Mitarbeitenden haben in Kauf genommen, dass die Gehälter oft erst verspätet gezahlt werden konnten und auch kaum Lohnerhöhungen möglich waren. Nur so konnten wir die schweren Zeiten gemeinsam überstehen. Wir sind eine außergewöhnliche Gemeinschaft, die Herausforderungen immer wieder gemeinsam meistert.
Ihr Freiwilliges Soziales Jahr in der Wohngemeinschaft Rotingdorf ist der Startschuss für die Karriere von Katrin Jostmeyer beim Lebensbaum. Nach dem FSJ studiert sie Pädagogik, arbeitet aber währenddessen immer weiter in der WG. Nach dem erfolgreichen Abschluß ihres Studiums im März 2013, arbeitet Katrin als Diplompädagogin in unserem Team Ambulante Wohnbetreuung. Im April 2014 gelingt es Sybille, Katrin für ihre Nachfolge zu gewinnen. Katrin kann sich vorstellen, gemeinsam mit einer anderen Person, die Nachfolgerin von Sybille zu werden. Das ist für Sybille eine sehr große Freude und Entlastung. Katrin ist zu 100 % "Lebensbaum" und wird 2028 die Geschäftsführung sicher in Sybilles Sinn weiterführen. Am 1. Januar 2016 übernimmt Katrin gemeinsam mit Doris Poerschke die Leitung des Teams Ambulante Wohnbetreuung.
Frau Schlemme
Charlotte Schlemme aus Steinhagen errichtet die Angehörigen-Stiftung mit dem Ziel, dass sich viele Menschen engagieren, um damit einen Beitrag für mehr Mitmenschlichkeit und gegen wachsende soziale Kälte zu leisten. Gerade Menschen mit psychischen Erkrankungen fallen sehr schnell durch das immer grobmaschigere soziale Hilfesystem. Die Erträge aus der Stiftung werden für unsere Arbeit in diesem Bereich eingesetzt. Wir sind sehr glücklich über diese außergewöhnliche, großzügige Zuwendung.
Die Büroräume sind viel zu klein geworden und die Parkplatzsituation ist sehr angespannt, deshalb ziehen wir nach fast 19 Jahren in der Oststraße schweren Herzens um. Wir bleiben natürlich in Werther. Es ist eine große Umstellung, nach so vielen Jahren die Oststraße zu verlassen. Viele schöne Erinnerungen sind mit diesen Büroräumen verbunden.
Immer wenn handwerkliches Können gefragt ist, ist Rainer Florschütz von Beginn an mit Rat und Tat zur Stelle. Da der Lebensbaum wächst, wird auch der handwerkliche Bedarf immer größer, deshalb arbeitet Rainer nur noch für den Lebensbaum. Sein vielseitiges Können macht es möglich, dass alle Arten von "Baustelle" schnell und fachgerecht abgearbeitet werden. Für viele Anforderungen findet Rainer mit seiner großen Kreativität sehr schöne Lösungen. So findet man in allen WGs, in der Zentralen Verwaltung in Werther und in unserem Büro und Veranstaltungsraum in Künsebeck seine "Handschrift". In Zeiten von Handwerkernotstand ist Rainer unbezahlbar für den Lebensbaum.
Sonnenkäfer im Esch
Am 1. August ist der Umzug geschafft. Wir haben lange in der Innenstadt gesucht. Mit 18 Autos ist es allerdings schwierig, etwas Passendes zu finden. Wilfried Tiede ist für unser Anliegen gleich offen, und so werden wir uns schnell einig. Mit 250 m² und acht kleinen Räumen haben wir ausreichend Platz für unsere Verwaltung und alle Angebote des "Freiraums". Parkplätze sind auf dem großen Tiedegelände auch kein Problem mehr.
Gleichzeitig zieht die Sonnenkäfer-Spielgruppe am 1. August ein. Der große Versammlungsraum kann von uns, sowie den Sonnenkäfern und auch für alle Angebote des Freiraums genutzt werden. Der Freiraum hatte sich 1998 dem Lebensbaum angeschlossen. Die Miete für das Haus an der Engerstraße kann aber schon länger nicht mehr erwirtschaftet werden, sodass der Umzug ins Esch die einzige Lösung für den Freiraum ist, das Angebot aufrecht zu erhalten.
Thomas Lindenthal
Thomas übernimmt die Pflegedienstleitung von Sybille. Sie ist seitdem Geschäftsführerin und stellvertretende Pflegedienstleitung. Möglich wird der Wechsel durch eine Gesetzesänderung, die auch Altenpfleger_innen als PDL zulässt. Faktisch hat Thomas bereits viele Aufgaben schon vorher übernommen.
Das neue Zuhause der WG Blumenstraße
Im Stammsitz der Holzhandlung Speckmann findet die WG eine optimale Umgebung für ein gemeinschaftliches Zusammenleben. Das sehr gut erhaltene alte Haus an der Haller Straße ist zentral gelegen, hat einen Fahrstuhl und einen schönen großen Garten. Alle freuen sich, Weihnachten 2005 in diesem wunderschönen Haus feiern zu können. Wir hoffen sehr, dass der zweite Umzug auch der letzte für diese Wohngemeinschaft ist.
Tag der offenen Tür im Esch
Birgit Weinhorst
Im Oktober feiern wir unseren 20. Geburtstag. Als der Lebensbaum 1986 an den Start geht, kann sich sicher niemand vorstellen, dass wir 20 Jahre später der größte Arbeitgeber in Werther sind. Über 160 Menschen arbeiten in sieben Teams für etwa 150 Klient_innen und erwirtschaften einen Umsatz von fast 2 Millionen Euro. Der Lebensbaum ist inzwischen im Altkreis Halle sehr bekannt. Die gelben Autos tauchen überall auf und fallen mit ihrer Farbe sehr ins Auge. Das Jubiläum ist Anlass für Marc Tönsing (ehemaliger Zivildienstleistender), uns eine sehr ansprechende Website zu gestalten. Zum Tag der offenen Tür im Esch stellen sich alle Teams vor. Für Besucherinnen und Besucher gibt es Kaffee und Kuchen bei Live-Musik. Eine große Feier für Mitarbeitende und Mitglieder findet auf dem Maishof Grewe statt.
Schnell macht Birgit sich durch ihre ruhige und sehr engagierte Mitarbeit für die Verwaltung unentbehrlich. Nachdem sie über zehn Jahre schon viel Verantwortung in diesem Team übernommen hat und mit dem größten Stellenanteil schon am längsten in diesem Team arbeitet, kann Sybille sie überzeugen, die Teamleitung zu übernehmen.
Im Frühjahr 2018 wird Birgit die Chefin des Verwaltungsteams.
Das erste Mal betreut der Lebensbaum eine WG in Räumen, die extra für eine Pflegewohngemeinschaft gebaut werden. Im Erdgeschoss und Souterrain befindet sich die Wohnung für die sieben WG-Mitglieder. Oben im Haus sind acht Wohnungen, die zum Teil auch von unserem Team mitbetreut werden. Das Haus hat einen Fahrstuhl und ist barrierefrei gebaut. Durch die Lage im Zentrum von Halle sind viele Ziele fußläufig erreichbar. Bei schönem Wetter lässt sich ein spontaner Besuch in der Eisdiele, auf dem Markt, im Gartencenter, oder ein gemeinsamer Kirmesbesuch organisieren. Nur ein Garten fehlt den WG-Bewohner_innen. Aber es gibt die Möglichkeit, den Rathaus-Garten für geselliges Zusammensein zu nutzen.
Dagmar Haß fängt schon am 1. April 2007 in der Wohngemeinschaft an.
Am 1. März 2008 übernimmt Dagmar die Teamleitung. Dagmar sorgt mit großem Engagement für eine gute Hausgemeinschaft und lebt das WG-Konzept vom Lebensbaum zu 100%. Für alle Beteiligten ist sie eine sehr kompetente, zuverlässige Ansprechpartnerin. Immer wieder organisiert Dagmar Ausflüge, Urlaube oder besondere Angebote in der WG. Dagmar hat immer ein offenes Ohr für die Anliegen aller Beteiligten.
Susanne Koch
Miriam Niehaus
Susanne Koch hat schon viele Jahre beim Lebensbaum gearbeitet. Nachdem sie kurz bei zwei anderen Trägern beschäftigt war, kommt sie 2007 als Pflegedienstleitung zu uns zurück. 12 Jahre kümmert sie sich dann intensiv um die fünf vom Lebensbaum betreuten Wohngemeinschaften. Sie steht in den Jahren große Auseinandersetzungen gemeinsam mit Sybille durch, erlebt und gestaltet unendlich viele schöne Momente in den WGs mit den unterschiedlichsten Menschen. Eine besondere Leidenschaft hat Susanne Koch für die Musik, daher gab sie 2019 die PDL-Stelle an Miriam Niehaus ab und arbeitet seitdem als Musikgeragogin beim Lebensbaum. Was für ein Zufall, dass ihre Nachfolgerin im gleichen Jahr bei uns angefangen hat, in dem Susanne zu uns zurück gekommen ist.
Was für ein großes Glück! Miriam Niehaus lernt in der WG Dellbrügge ihren Mann kennen, der dort Zivildienst macht, und der Lebensbaum hat das Glück, in ihr eine sehr fähige Führungskraft zu gewinnen.
2019 übernimmt Miriam Niehaus die Pflegedienstleitung für die von uns betreuten Wohngemeinschaften. Sie hat das außergewöhnliche Miteinander in unseren Teams sehr verinnerlicht und arbeitet auch als Leitungskraft auf Augenhöhe mit allen Mitarbeitenden. Das Wir-Gefühl ist ihr genauso wichtig wie allen anderen Führungskräften beim Lebensbaum. Regelmäßig besucht Miriam die WGs und arbeitet auch gerne reguläre Dienste mit. So bleibt sie immer nah dran, kann Probleme besser verstehen und gemeinsam mit den Teams Lösungen entwickeln. Miriam ist für alle Beteiligten eine sehr zuverlässige und kompetente Ansprechpartnerin.
Thomas Lindenthal u. Marlies Neumann
Marlies schließt im Februar 2008 die Ausbildung zur Pflegedienstleitung erfolgreich ab und wird anstelle von Sybille die Stellvertreterin von Thomas. Marlies leitet weiter das Ambulante Team Steinhagen und wird Qualitätsmanagement-Beauftragte vom Lebensbaum. Stefanie Plagge entwickelt unser QM-Handbuch, das ein sehr hilfreiches Handwerkszeug für alle Abläufe darstellt. Marlies aktualisiert und erweitert es ständig. Unseren Qualitätszirkel leitet sie hervorragend. Insgesamt ist unsere Qualität bei ihr in sehr guten Händen. Nach Sybille ist Marlies die am längsten beim Lebensbaum beschäftigte Mitarbeiterin. Seit dem 1.1.1992 stellt Marlies ihre vielfälltigen, großartigen Kompetenzen in den Dienst des Lebensbaums.
Im April 2008 ziehen wir um in die Borgholzhausener Str. 113, an den Stadtrand von Werther, fast schon Borgholzhausen. In Werther wollen wir unbedingt bleiben, denn da sind ja unsere Wurzeln. Der neue Standort ist zwar relativ weit draußen, aber letztlich optimal für uns. Das Ambulante Team Werther startet jetzt mitten in seinem Einzugsgebiet und muss nicht immer durch die Innenstadt fahren. Wir werden deutlich mehr als Organisation wahrgenommen als bei Tiede oder in der Oststraße. Die stark befahrene Straße und die vielen gelben Autos vor der Tür, haben uns ins Blickfeld der Bevölkerung gerückt. In dem schönen alten Haus mit viel Atmosphäre haben wir jede Menge Platz und zahlen eine nur geringe Miete. Wir fühlen uns sehr wohl und wollen gern für immer in unserem neuen Zuhause bleiben.
Wir haben keine Konflikte, keine Geldsorgen und kaum Personalwechsel zu verkraften. So können wir unsere ganze Energie für die gute Pflege und Betreuung der Klient_innen einsetzen.
Was unsere Arbeit wesentlich erleichtert, ist die inzwischen gute Zusammenarbeit mit den Kostenträgern und Behörden, die ja vorher oft von Reibungspunkten und großen finanziellen Problemen geprägt war. Die wirtschaftliche Not und die vielen inhaltlichen Auseinandersetzungen haben uns als Gemeinschaft zwar zusammengeschweißt, aber gleichzeitig unglaublich viel Kraft und Risikobereitschaft gefordert. Inzwischen wird unsere Arbeit von den Kostenträgern und weiten Teilen der Bevölkerung anerkannt. Auch wenn wir sicher noch immer etwas unbequem und eigenwillig sind, kann man gut miteinander reden und verhandeln. Was den Lebensbaum ausmacht, ist Flexibilität sowie der Mut, immer wieder Neues zu wagen, auch mal gegen den Strom zu schwimmen, schnelle Entscheidungen zu treffen und eine große Beständigkeit durch verhältnismäßig wenig Personalwechsel zu haben.
Elisabeth und Hedwig Terschlüsen
Im Frühjahr teilt uns die Heimaufsicht mit, sie sei der Meinung, dass die vom Lebensbaum betreuten Wohngemeinschaften unter das neue Heimgesetz (WTG) fallen. Die Heimaufsicht geht davon aus, dass der Lebensbaum mit den Vermietern der WGs rechtlich verbunden ist, und die Klient_innen als Mietende deshalb in der Wahlfreiheit ihres Pflegedienstes eingeschränkt sind. Ein Streit, der sich über mehr als sechs Jahre hinzieht, beginnt. Im Sommer bestätigen alle Angehörigen und Betreuende, dass sie die Anwendung des Heimgesetzes ablehnen, da sie keine Verbindung zwischen dem Lebensbaum und den fünf Vermietern sehen. Sie sind sich ihrer Wahlfreiheit bewusst. Viele Angehörige schreiben Protestbriefe an die Behörden. Es gibt mehrere Versammlungen, teilweise auch mit Vertreter_innen des Kreises. Leider scheitern wir bei zwei Gerichtsverhandlungen.
Erst im August 2016 endet der Streit
Sechseinhalb Jahre harte Auseinandersetzungen führen letztendlich doch zum Ziel. Durch die Gründung von GbRs (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) können die Wohngemeinschaften ihre Autonomie belegen und bleiben normale Haushalte mit großer Selbstbestimmung. Das durchzusetzen, ist nur möglich mit sehr engagierten Angehörigen, die das bewährte Konzept verteidigen. Eine von vielen Angehörigen war Elisabeth Terschlüsen, die sich mit ihrer Schwiegermutter für einen Zeitungsbericht zur Verfügung gestellt hat.
Auch Frau Weike, zu dieser Zeit Bürgermeisterin von Werther, unterstützt uns sehr. Sie begleitet uns mehrfach zu Gesprächen beim Kreis und fährt einmal sogar mit Sybille nach Düsseldorf zum Ministerium. Vielen Dank dafür! Alle Beteiligten sind sehr glücklich über diese Möglichkeit, die Selbstbestimmung zu erhalten. In vielen späteren Entwicklungen zeigt sich immer wieder, wie wichtig diese Autonomie für den Alltag der WGs ist. So zuletzt in der Corona-Krise. Die Angehörigen können selbst entscheiden, wie mit Besuchen und Außenkontakten umgegangen werden soll. Jede WG hat eigene Vorstellungen, aber Besuchsverbote gibt es nicht. Das Konzept hat sich auch in diesen schweren Zeiten bewährt.
Ines Kleine-Kleffmann
Ines arbeitet schon seit 2004 beim Lebensbaum. Im Sommer 2010 wird Ines stellvertretende Teamleitung im ATW. Dadurch wird Thomas Lindenthal entlastet und kann sich mehr auf seine Aufgaben als Pflegedienstleiter konzentrieren.
2014 tauschen die Beiden die Rollen, Ines wird Teamleitung und Thomas Stellvertretung. Ines ist allzeit ansprechbar, nicht nur wenn sie Bereitschaft hat. Sie gibt für die Klient_innen, das Team und den Lebensbaum immer alles. Mit großer Kompetenz und Engagement leitet Ines das Team.
2021 wird Dennis Preuß Stellvertretung von Ines.
Die jungen Männer waren seit 1987 ein wichtiger Bestandteil der Lebensbaum-Arbeit. Insgesamt haben ca. 250 junge Männer ihren Zivildienst bei uns abgeleistet. Sie werden uns, und vor allem den älteren Menschen, sehr fehlen. Der Bundesfreiwilligendienst kann diese Lücke nicht schließen. Zitat von René: "Ich lernte viele neue Leute kennen und hatte stets, trotz mangelnder Erfahrung, die Möglichlkeit, meine Gedanken und Ideen zu äußern und dabei ernst genommen zu werden. Ich war immer sehr zufrieden mit meiner Arbeit und bin an überwundenen Herausforderungen gewachsen".
Die jungen Menschen fehlen sehr im sozialen Bereich. Durch Zivildienst- oder Freiwilliges Soziales Jahr-Leistende kommt immer frischer Wind in die Teams. Für alle Beteiligten ist es eine wertvolle Zeit. Viele bleiben nach diesem Jahr auch bei uns, manche für ein paar Jahre, andere bis heute. Durch den Wegfall der jungen Menschen fehlt uns der dringend benötigte Nachwuchs noch mehr.
JubiläumsHeft 2011
Über 250 Menschen werden betreut, es gibt beim Lebensbaum 82 Hauptamtliche, ca. 150 Nebenamtliche, 14 Auszubildende, acht junge Menschen im Freiwilligendienst, 28 Autos und einen Umsatz von mehr als 3 Millionen Euro. Ein großer, starker Baum mit vielen Ästen und gesunden Wurzeln ist in den 25 Jahren heran gewachsen. Unsere Arbeit ist im Altkreis sehr bekannt und erfährt große Anerkennung.
Bei den "Geburtstagsvorbereitungen" schwelgen wir viel in Erinnerungen. In den ersten Jahren waren wir ein kleiner Kreis von etwa zehn Menschen. Man kannte sich sehr gut, traf alle Entscheidungen gemeinsam, alle verdienten das Gleiche, echte Basisdemokratie. Es war eine intensive, spannende Zeit mit vielen Träumen und Möglichkeiten. Aber auch die Gegenwart im Lebensbaum ist gut, viele Grundsätze haben sich in den über 35 Jahren gefestigt. Mitarbeitendenbeteiligung wird bei uns gelebt. Alle, die sich einbringen möchten, können das tun. Unsere Arbeit ist von einem "Wir-Gefühl" geprägt.
Sybille Florschütz u. Uwe Gehring
Mit allen an uns interessierten Menschen feiern wir bei Musik und Essen diesen tollen Geburtstag. Viele Mitglieder, Mitarbeitende, Klient_innen, Angehörige und Vertretende von vielen anderen Einrichtungen kommen, um uns zu gratulieren und einen tollen Tag mit uns zu verbringen. In ihrer Rede vergleicht Sybille den Lebensbaum mit dem gallischen Dorf von Asterix und Obelix. Wir trotzen allen Herausforderungen und Bedrohungen. An diesem Tag erfährt der Lebensbaum unglaubliche Anerkennung und Wertschätzung.
Eine Woche später am 14.10.2011 gibt es noch eine tolle Party für alle Mitglieder und Mitarbeitenden bei Campo in Borgholzhausen.
Anita Manheimer
Anita arbeitete schon seit März 2009 beim Lebensbaum in der Wohngemeinschaft Rotingdorf. Als im Haus Speckmann die Teamleitung neu besetzt werden soll, wird schnell klar, dass Anita die richtige Frau für diese Stelle ist. Bis 2022 leitete Anita dieses Team und bewältigte alle Herausforderungen mit viel Engagement und Herzblut. Auch Anita lebte die "Lebensbaumphilosophie" voll und ganz.
Autokorso durch Gütersloh mit 300 Autos
Am 23.4.2013 gibt es einen großen trägerübergreifenden Autokorso mit über 300 Wagen durch Gütersloh zur AOK, um auf die schlechten Rahmenbedingungen in der Pflege aufmerksam zu machen. Es ist ein großer Erfolg. Nur an der Situation der Pflege ändert sich wenig. Der Mindestlohn in der Pflege steigt jedes Jahr, was gut und sehr wichtig ist! Aber die pflegerischen Leistungen müssten deutlich besser bezahlt werden, sonst führt die bessere Bezahlung der Mitarbeitenden zu einer noch größeren Arbeitsverdichtung. Die Arbeitsbedingungen stehen bei allen Beschäftigten in der Pflege aber auf der Wunschliste an erster Stelle. Nur eine deutliche Anhebung der Stundensätze und Erhöhung bei den Pauschalen der Behandlungspflegen kann zu einer Verbesserung der Situation in der Pflege führen.
Elisabeth Terschlüsen initiiert dieses großartige Angebot
Jeden Freitag treffen sich am Nachmittag zehn - sechzehn ältere Menschen in unserer Hauptstelle an der Borgholzhausener Str. 113 oder in unserem Veranstaltungsraum in Künsebeck, um gemeinsam schöne Stunden mit unterschiedlichem Programm zu genießen. Ins Leben gerufen und weiterhin organisiert wird dieses Angebot mit viel Kreativität und Herzblut von Elisabeth Terschlüsen. Die Vereinsamung älterer Menschen ist inzwischen auch in unserem ländlichen Raum ein sehr großes Problem. Gruppenangebote und Einzelbetreuungen sind deshalb ein besonders wichtiges Angebot.
Elisabeth Terschlüsen
Petra Tönsmann
Unter Leitung von Elisabeth Terschlüsen bilden wir ein neues Team. Betreuung und Hauswirtschaft sind neben der pflegerischen Versorgung wichtige Leistungen, um möglichst lange gut im eigenen Zuhause leben zu können. In unseren beiden ambulanten Teams liegt der Arbeitsschwerpunkt auf Grund- und Behandlungspflege, dadurch kommt dieses wichtige Angebot viel zu kurz. Der Bedarf von Klient_innen an Betreuungsleistungen und Hauswirtschaft ist sehr groß, deshalb arbeiten schon bald circa 20 Frauen in diesem Team.
Elisabeth wechselt im Herbst 2020 in unser Team Ambulante Wohnbetreuung, da dort dringend eine Fachkraft für Psychiatrische Pflege gebraucht wird. Petra Tönsmann, die schon seit 2014 beim Lebensbaum arbeitet, übernimmt die Leitung des Teams von Elisabeth sehr gerne. Mit großem Geschick organisiert sie die vielen unterschiedlichen Einsätze in Werther, Borgholzhausen, Steinhagen und Halle. Aktuell betreuen um die 25 Mitarbeitende etwa 130 Klient_innen.
Frau Schlemme
Im April 2015 verstirbt Frau Schlemme mit 93 Jahren in ihrem Haus in Steinhagen. Frau Schlemme setzt bereits Jahre vorher den Lebensbaum als Alleinerben ein, erst danach wird sie von uns ambulant betreut. Frau Schlemme war durch die Presse auf den Lebensbaum aufmerksam geworden und nach einigen Gesprächen mit Sybille entschloss sie sich, uns ihr Haus und ihr Vermögen zu vererben. Wir sind Frau Schlemme unendlich dankbar für dieses große Erbe und auch für die vielen Begegnungen und besonderen Momente mit dieser starken, außergewöhnlichen Frau.
Durch diese Erbschaft ist es dem Lebensbaum möglich, den Gebäudekomplex in Künsebeck am Bahnhof zu kaufen.
Vor dem Umbau
Nach dem Umbau
Sergej, Robert, Rainer, Felina, Marius
Im Dezember 2015 kauft der Lebensbaum die Gebäude an der Teutoburger Str. 2 in Künsebeck. Nach einem gewaltigen Umbau entsteht dort der neue Standort für das Ambulante Team Halle/Steinhagen und ein sehr großer Veranstaltungsraum für Feiern, Fortbildungen und vieles mehr. Der Gebäudekomplex befindet sich in einem sehr schlechtem Zustand, doch Rainer Florschütz erkennt als erfahrener Handwerker gleich das große Potenzial. Da das Haus zwangsversteigert werden soll, können wir es für einen guten Preis erwerben. Die Erbschaft von Frau Schlemme verschafft uns genau zum richtigen Zeitpunkt die finanziellen Möglichkeiten.
Dieser unglaubliche Wandel von einem verwohnten Anwesen zu einem modernen Bürogebäude mit dem Flair eines alten Hauses, sowie von einer baufälligen Scheune zu einem traumhaften Veranstaltungsraum, wird nur durch unser außergewöhnliches Bauteam möglich. In nur 12 Monaten Bauzeit versetzen die Fünf mit einigen Helfenden wirklich Berge. Durch diese Eigenleistung wurde der gesamte Umbau für den Lebensbaum überhaupt nur finanzierbar. Viele schöne Details entstanden bei der Arbeit. Das hätte man so nie in Auftrag geben können. Ein ganz großes Dankeschön an die "Fünf von der Baustelle".
Die IGel-WG ist eine Elterninitiative. IGeL steht für InteressenGemeinschaft eigenständiges Leben für Menschen mit geistiger Behinderung. Die Wohngemeinschaft wird einige Jahre von einem anderen Träger der ambulanten Wohnbetreuung geführt. Leider kommt man mit dem konzeptionellen Ansatz des Trägers und den Erwartungen der Eltern nicht auf eine Linie. Der Lebensbaum betreut daher seit 2016 mit einem festen Team die neun WG-Mitglieder immer dann, wenn sie nicht in der Werkstatt sind. In dem Haus am Gartnischer Weg geht es um Selbstbestimmung und auch Versorgungssicherheit bei Krankheit oder Urlaub der Bewohnerschaft. Über die Rufbereitschaft kann auch spontan die Betreuung in der WG organisiert werden. Die Eltern können, aber müssen nicht mehr einspringen, wenn der Werkstattbesuch ausfällt. So viel Hilfe wie nötig - so viel "Selbst" wie möglich.
Isabell Berkowski leitet das Team seit dem Einstieg des Lebensbaums mit viel Engagement, Fachwissen und Kompetenz.
Im September 2016 bestätigt der Kreis, dass die vom Lebensbaum betreuten Wohngemeinschaften selbstverantwortet sind und deshalb nicht unter das Wohn- und Teilhabe-Gesetz fallen. Über sechs Jahre anstrengender Auseinandersetzungen waren letztlich doch erfolgreich. Großer Dank an die Angehörigen, Frau Weike und die Mitarbeitenden. Vielen Dank, dass alle durchgehalten haben und unsere Ideale mit verteidigt haben. Wir sind eine so starke, unbeugsame Gemeinschaft!
Team Künsebeck
Neuer Garten Haus Speckmann
Endlich ist das Team in Künsebeck vereint. Bis jetzt starten die "Steinhäger_innen" am Büro an der Bielefelder Straße in Steinhagen, und die "Haller Mitarbeitenden" von einem Kellerraum in der WG Am Alten Rathaus. Dadurch ist der Informationsfluss schwierig und an beiden Stellen gibt es weder genug Platz für konzentriertes Arbeiten, noch für entspannte Pausen. Jetzt liegt das neue Büro in der Mitte des Einzugsgebiets und es gibt genügend Bürofläche und eine große Küche mit Terrasse für kleine Auszeiten. Auch Parkplätze sind dort ausreichend vorhanden, Parkplatzsuche und abgefahrene Spiegel gehören der Vergangenheit an.
Über 500 Interessierte kommen zum Tag der offenen Tür in die neuen Räume des Lebensbaums in Künsebeck. Wir sind überwältigt von diesem Ansturm! Mit so viel Entdeckungsfreude haben wir nicht gerechnet. Es ist ein sehr schöner Tag. Bei Sonnenschein strömen die Menschen durch die Räume oder genießen Kaffee und Kuchen auf den Terrassen.
Der Vermieter der Wohngemeinschaft muss den Garten wegen eines Neubaus auf dem Nachbargrundstück verkleinern. Als Ausgleich finanziert Herr Brinkkötter das Anlegen eines wunderschönen Demenzgartens. Hochbeete, Sitzecken und Rundwege laden jetzt zum Verweilen ein. Für alle im Haus ist der Garten so zu einer Oase der Ruhe geworden.
Der Rückgang der freiwilligen Arbeit junger Menschen ist ein großer gesellschaftlicher Verlust. Zum einen bringen sie einen neuen Blick auf die alltägliche Arbeit und viel Freude in die Teams, und zum anderen kann dadurch leicht Nachwuchs für den sozialen Bereich gewonnen werden. Die enstandene Lücke lässt sich nicht schließen.
Insgesamt verändert sich die Struktur unserer Arbeit rapide. Wir haben immer mehr hauptamtlich Mitarbeitende. Die Menschen, die auf 450 €-Basis arbeiten wollen, werden weniger. Der Pflegenotstand ist zu dem Zeitpunkt noch nicht bei uns angekommen. Wir erhalten regelmäßig Initiativbewerbungen und unsere Auszubildenden bleiben in der Regel auch bei uns. Die finanzielle Situation hat sich entspannt, deshalb gibt es jetzt jedes Jahr eine Lohnerhöhung.
Im Mai 2019 starten wir das Tanzcafé. Einmal im Monat, an einem Freitagnachmittag, findet in unserem Veranstaltungsraum in Künsebeck das Tanzcafé statt. Bei Kaffee und Kuchen können die Teilnehmenden Livemusik genießen. Alle die Lust haben, können auf die Tanzfläche kommen - egal ob gut zu Fuß, mit Rollator oder im Rollstuhl - Spaß haben alle! Auch an den Tischen wird geschunkelt und mitgesungen. Es ist eine offene Veranstaltung: nach Anmeldung können alle gerne kommen, ob mit oder ohne Begleitung.
Musik spielt im Leben eines jeden Menschen eine Rolle und begleitet ihn ein Leben lang. Sie aktiviert, verbindet und berührt, selbst wenn Worte nicht mehr ankommen.
Susanne Koch gibt die Stelle als Pflegedienstleitung für die Wohngemeinschaften im Herbst 2019 an Miriam Niehaus ab, und arbeitet jetzt nur noch als Musikgeragogin in den Wohngemeinschaften. Bei der Musikgeragogik wird das gesamte Spektrum der Musik für Gruppenstunden, Einzelbetreuungen sowie situative Angebote im Alltag der Pflege bis hin zur Begleitung von sterbenden Menschen genutzt. Zielsetzung der Angebote ist eine Steigerung der Lebenszufriedenheit und Lebensqualität.
Dieses Angebot ist eine sehr große Bereicherung für den Lebensbaum.
Ende Mai 2019 bekommen wir die wunderbare Nachricht, dass wir den von der Aktion Mensch mit über 50.000 € bezuschussten Mercedes nach 18 Monaten Wartezeit abholen können. Die Freude ist unbeschreiblich. Jetzt ist der Wagen jeden Tag im Einsatz. Mit dem Hubmatik-Schwenklift können auch Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, sehr komfortabel gefahren werden. Die Fahrgäste sind so begeistert von dem Fahrgefühl, dass sie gar nicht mehr aussteigen wollen.
Linda Rommel
Im Oktober 2020 werden die 25 neuen Mitarbeitenden- u. Gästeparkplätze fertiggestellt. Die sind dringend nötig, denn bisher müssen alle in zwei Reihen vor dem Gebäude an der Borgholzhausener Str. 113 parken. Das führt dazu, dass man sich gegenseitig zuparkt. Die Fahrzeuge müssen mehrmals täglich umgeparkt werden, was an der stark befahrenen Straße auch nicht ungefährlich ist. Jetzt können die Dienstwagen vor dem Gebäude, alle anderen auf dem neuen Parkplatz parken.
Zunächst ist Linda die Stellvertreterin von Jutta Steiner, aber schon am 1. Februar 2021 übernimmt Linda die Teamleitung in der Wohngemeinschaft. Jutta Steiner hat die WG seit 2014 geleitet, aber aus gesundheitlichen Gründen hat Jutta die WG schweren Herzens verlassen. Bei Linda ist die Leitung ebenfalls in äußerst guten Händen. Sie bringt die nötige Lebenserfahrung sowie sehr viel Engagement und Fachwissen mit, um die WG gut zu organisieren. Wir hoffen sehr, dass Linda viele Jahre bleiben wird.
Alle Mitarbeitenden, die Spaß an Bewegung haben und etwas für ihre Fitness tun wollen, treffen sich jeden Dienstag in Künsebeck. Der Tabata-Kurs wird kostenfrei nur für Mitarbeitende angeboten. Tabata ist eine Form von Hochintensitätsintervall-Training.
Seit Anfang 2024 hat Daria Zimmermann die Leitung dieses Sportangebotes übernommen.
Nach fast 30 Jahren beim Lebensbaum verabschiedet sich Marlies am 31.7.2021 in den Ruhestand. Sie gibt die Teamleitung an Bianca Zessin und die stellvertretende Pflegedienstleitung an Miriam Niehaus ab. Marlies hat mit ihrem großen Fachwissen, ihrem außergewöhnlichen Engagement und ihrer ruhigen, zugewandten Art den Lebensbaum mit aufgebaut und geprägt. Marlies verfügt über große Fähigkeiten im Organisieren, "möglich machen" und Zuhören.
Zu unserem großen Glück bleibt Marlies noch unsere Qualitätsmanagement-Beauftragte: so bleibt unsere Qualität bei Ihr in guten Händen.
Katrin Jostmeyer
Miriam Niehaus
Im Dezember 2021 steht fest, dass Katrin Jostmeyer und Miriam Niehaus 2028 die Geschäftsführung von Sybille übernehmen werden.
Für den Lebensbaum ist es ein großes Glück und für Sybille eine noch größere Erleichterung, dass die Nachfolge schon so früh geklärt ist. Katrin und Miriam sind schon lange beim Lebensbaum und teilen die gleichen Vorstellungen vom Arbeiten im sozialen und pflegerischen Bereich wie Sybille. So wird es zwar sicher Veränderungen geben, doch die Grundsätze werden auch nach dem Leitungswechsel erhalten bleiben. In den nächsten Jahren werden Katrin und Miriam noch intensiv in die Geschäftsführung eingearbeitet und können dann, mit Sybilles Renteneintritt, gut gerüstet in die neuen Aufgabenbereiche starten.
Sandra war bisher die Stellvertretung von Beate Zerning in der WG Dellbrügge, dadurch bringt sie schon viel Leitungserfahrung mit. Es ist wunderbar, dass Sandra bereit war die Teamleitung zu übernehmen, dadurch hat die WG eine sehr gute Nachfolgerin für Dagmar Hass bekommen. Dagmar wollte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Pflege arbeiten und hat deshalb schweren Herzens die WG nach 15 Jahren verlassen. Dagmar bleibt aber beim Lebensbaum, sie hat in unser Team Ambulante Wohnbetreuung gewechselt.
Sandra hat schon über 10 Jahre Pflegeerfahrung und ist seit 2014 beim Lebensbaum. Sie steht zu 100% hinter unserem WG-Konzept. Sandra möchte als "Nachwuchs" den Generationenwechsel beim Lebensbaum mitgestalten und unterstützen. In der WG hat sie mit Kathi Priemer eine sehr kompetente Stellvertretung.
Alice hat von 2002 bis 2014 in der WG Dellbrügge gearbeitet. Wegen eines Umzugs hat sie uns für sechs Jahre verlassen. 2020 ist Alice wieder nach Werther gezogen und hat dann in der WG Speckmann eine Fachkraftstelle übernommen. Alice leitet unsere älteste WG mit unglaublichem Engagement und großem Fachwissen. Die WG ist bei ihr in sehr guten Händen.
Jeden Donnerstag bietet Daria Zimmermann in unserem Veranstaltungsraum in Künsebeck von 16:45 bis 19:00 Uhr zwei Yogaeinheiten an. Das Angebot ist für Mitarbeitende kostenlos.
Ob im "Lebensbaum-Alltag" oder bei den gemeinsamen Yoga-Stunden: Das Üben ungewohnter Haltungen macht uns stark, dynamisch und sensibel. Es hilft uns, "Alles außer-gewöhnlich" zu sein.
Bianca hat in ihrer Ausbildung zur Altenpflegerin 1993 in der WG Rotingdorf gearbeitet. Zu unserem großen Glück ist sie nach so vielen Jahren 2022 zum Lebensbaum zurück gekommen. Bianca bringt viele Jahre Leitungserfahrung mit und wird hoffentlich für Jahrzehnte die Leitung dieser schönen WG übernehmen. Theenhausen ist die einzige WG, die immer wieder Leitungswechsel hatte. Jetzt kommt sie bestimmt endlich zur Ruhe.
Die Stellvertretung von Bianca hat Swantje Pahlkötter übernommen.
Die Zukunft der Leitung wird im Lebensbaum "Alles außer-gewöhnlich" sein.
Drei junge Frauen werden die Verantwortung für den gesamten Geschäftsbetrieb übernehmen. Es freut uns sehr, dass in einem Bereich, wo mehrheitlich Frauen arbeiten, auch "Chefinnen" die Verantwortung haben werden.
Saskia Lührmann ist seit 2017 beim Lebensbaum beschäftigt. Zunächst hat Saskia ein Freiwilliges Soziales Jahr in der WG Rotingdorf gemacht. Im Anschluss folgte die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin. Aktuell studiert Saskia berufsbegleitend Management im Sozial- und Gesundheitswesen. Seit Juli 2023 ist Saskia Teamleitung für den ambulanten Bereich Steinhagen/Halle. In den nächsten Jahren wird Thomas Lindenthal Saskia intensiv auf die Stelle der Pflegedienstleitung vorbereiten. Thomas ist seit 2001 beim Lebensbaum in Leitungsposition beschäftigt. Von seiner großen Erfahrung kann Saskia sicher sehr profitieren.
Am Samstag, den 10. Februar 2024 haben wir vor unserem Büro in der Teutoburger Str. 2 mit Künsebecker Vereinen und Bürgerinnen und Bürgern für Demokratie demonstriert.
300 -400 Menschen sind gekommen um für die Grundwerte unserer Gesellschaft einzustehen.
Kai Picker führte durch die Veranstaltung.
Redner war der Bürgermeister von Halle, Thomas Tappe. Er mahnte uns alle wachsam zu sein und den Rechten keinen Platz in unserer Gesellschaft zu geben.
Jörg Welzer, Sozialarbeiter an Haller Schulen hielt eine sehr bewegende Rede. Er skizzierte uns eine düstere Zukunft unter der Herrschaft einer rechtsradikalen Regierung. Dieser Albtraum von ihm, verdeutlichte uns allen die Bedrohung, vor der wir stehen sehr gut.
Detlef Lippek, der Barde von Künsebeck, sang das Lied von Wolfgang Petry: "Wer noch länger schweigt, wird untergehen. Lieber einmal nein als tausendmal vielleicht".
Es war insgesamt eine sehr bewegende Veranstaltung. Wir waren begeistert, das in so einem kleinen Ortsteil, so viele Menschen für unsere Freiheit und unsere Grundrechte demonstrieren. Alle Bevölkerungsgruppen waren vertreten, Junge, Alte und Kinder, Menschen mit Migationhintergrund und alteingesessene Künsebecker.
Danke, dass ihr alle gekommen seid!
Der Lebensbaum steht seit seiner Gründung 1986 für Toleranz und den Schutz von Minderheiten. Wir unterstützen Menschen, die - egal aus welchem Grund - benachteiligt sind. Diskriminierung kann Jede und Jeden treffen, dem wollen wir entgegen wirken.